Nadi Shodana ist eine entspannende Yoga-Atmung, die auch schon Anfänger ohne Probleme durchführen können.
Wortwörtlich bedeutet es “Reinigung der Nadis” – die Nadis sind die “Energiekanäle”, die durch den ganzen Körper laufen, vergleichbar dem Chi.
Die Wechselatmung löst Blockierungen im Körper und bringt uns wieder in Balance. (Ich könnte jetzt noch etwas ausholen und von der Polarität der Nase erzählen; denn eine Seite steht für die Sonnenenergie, die andere für die Mondenergie … Aber darüber sprechen wir ein andernmal. Heute geht’s nur ums Üben.) Auf einer ganz praktischen Ebene ist die Wechselatmung auch sehr gut bei beginnendem Schnupfen oder um diesen zu verhindern, da der gesamte Nasenraum gut durchblutet wird. Immer ein Taschentuch bereitlegen ;- )
So geht Nadi Shodana
- Auf eine Matte, ein Meditationskissen oder einen Stuhl ohne Armlehnen setzen.
- Aufrecht und konzentriert aber innerlich entspannt sitzen.
- Den rechten Arm heben.
- Daumen und Ringfinger der rechten Hand werden zum Verschließen des rechten bzw. linken Nasenloches verwendet. Mittel- und Zeigefinger werden leicht zur Handfläche hin gekrümmt, damit die Nase Platz findet. (Einfach ausprobieren – es klingt komplizierter als es ist. :- )
- Den Mund schließen. Nicht zupressen sondern einfach locker geschlossen halten. Ab jetzt wird nur noch durch die Nase geatmet.
- Ein paar Atemzüge lang ankommen, zur Ruhe finden. Die ganze Aufmerksamkeit geht auf den gleichmäßigen Atem. Der linke Arm liegt entspannt auf dem Oberschenkel oder wo es für euch am bequemsten ist.
- Über beide Nasenlöcher tief ausatmen, Lunge leeren.
- Das rechte Nasenloch mit dem Daumen verschließen und langsam über das linke Nasenloch einatmen.
- Über das linke Nasenloch ausatmen.
- Das linke Nasenloch mit dem Ringfinger verschließen, dabei das rechte Nasenloch freigeben und einatmen.
- Und das jetzt immer ruhig im Wechsel..
Es dauert ein paar Atemzüge, bis sich ein gleichmäßiger Rhythmus einstellt, aber dann fällt es ganz leicht. Wer mag, kann dabei die Augen schließen. Oder einfach den Blick ins “Nichts” gehen lassen.
So lange Nadi Shodana ausführen, wie es euch angenehm ist. Wenn der rechte Arm müde wird, beide Nasenlöcher freigeben und noch einmal mit beiden tief und ruhig ein- und ausatmen. Fertig.
Was ich an dieser Atmung und Meditation so gut finde:
Als Autorin spuken mir beim Meditieren tausend und drei Gedanken im Kopf herum und es fällt mir schwer, mich auf “Nichts” oder den Atem zu konzentrieren. Geleitete Traumreisen fallen mir fiel leichter.
Nadi Shodana ist da eine gute Ausnahme, weil man sofort aus dem Rhythmus kommt, wenn die Gedanken sich von der Atmung wegbewegen. Man ist also ganz bei seinem Atem. Links ein, aus. Rechts ein, aus. Links ein, aus. …. Das macht innerhalb von Minuten total entspannt und erfrischt einen gedanklich besser als manch lange Meditations-Session.
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